Open Research Software
Die Zugänglichkeit und Nachnutzung von wissenschaftlichen Ergebnissen kann in vielen Fachgebieten nur sichergestellt werden, wenn neben den Forschungsdaten auch der Programmcode offen zugänglich gemacht wird.
Offene Forschungssoftware
Mit der voranschreitenden Digitalisierung von Forschung und Lehre steigt die Zahl an Software-Lösungen, die an wissenschaftlichen Einrichtungen entstehen und zur wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung genutzt werden. Für die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit von wissenschaftlichen Ergebnissen ist die Referenzierung und Zugänglichmachung der genutzten bzw. entwickelten Software unerlässlich. Auch für die Nachvollziehbarkeit von Datenanalysen sowie für die Nachnutzung von Forschungsdaten ist die gleichzeitige Bereitstellung korrespondierender Software in vielen Fällen von großer Bedeutung. Diesen Herausforderungen widmet sich das Helmholtz Open Science Office unter dem Stichwort Open Research Software.
Task Group Forschungssoftware des Arbeitskreises Open Science
An den Helmholtz-Zentren gibt es bereits seit einigen Jahren vielfältige Initiativen im Themenfeld Forschungssoftware. Die Task Group Forschungssoftware des Arbeitskreises Open Science bei der Helmholtz-Gemeinschaft widmet sich seit dem Jahr 2016 der Zugänglichkeit und Nachnutzung von Forschungssoftware im Kontext von Open Science. Der Arbeitskreis Open Science der Helmholtz-Gemeinschaft hat im März 2017 ein Positionspapier zu diesem Thema verabschiedet und im November 2017 Empfehlungen zur Implementierung von Leit- und Richtlinien zum Umgang mit wissenschaftlicher Software an den Helmholtz-Zentren in einer ersten Version veröffentlicht. Nach weiterer Diskussion dieser Empfehlungen bei der Helmholtz-Gemeinschaft wurde eine Muster-Richtlinie für den nachhaltigen Umgang mit Forschungssoftware an den Helmholtz-Zentren erarbeitet, die vom Arbeitskreis Open Science im November 2019 gemeinsam mit den überarbeiteten Empfehlungen verabschiedet wurde. Eine Checkliste zur Unterstützung der Helmholtz-Zentren bei der Implementierung von Richtlinien für nachhaltige Forschungssoftware wurde 2020 als Hilfestellung für die Zentren veröffentlicht.
Forum Forschungssoftware bei Helmholtz
Mit dem Start des Software Services Cluster der Plattform Helmholtz Federated IT Services (HIFIS) im Rahmen des Helmholtz-Inkubators Information and Data Science im Jahr 2019 wird das Ziel verfolgt eine leistungsfähige IT-Serviceplattform zu schaffen, die Wissen aus allen Helmholtz-Zentren verbindet. Sowohl der Arbeitskreis als auch die HIFIS-Plattform widmen sich dem nachhaltigen Umgang mit Forschungssoftware bei der Helmholtz-Gemeinschaft, was durch eine hohe personelle Überschneidung der Stakeholder dokumentiert wird. Um das Thema bei Helmholtz weiter koordiniert voranzutreiben, bilden die Task Group Forschungssoftware und die Software Services Plattform von HIFIS seit 2020 das vom Helmholtz Open Science Office betreute Forum Forschungssoftware bei der Helmholtz-Gemeinschaft. Aktuell initiiert das Forum einen Helmholtz-weiten Prozess zur Unterstützung der weiteren Implementierung von Policies für Forschungssoftware.
Darüber hinaus engagieren sich Mitglieder des Forums auch bei der Helmholtz Platform for Research Software Engineering - Preparatory Study (HiRSE_PS). Das HiRSE_PS-Konzept widmet sich der nachhaltigen Förderung strategisch wichtiger Software im Forschungsbereich Information durch dezentrale Community Software Infrastructure (CSI)-Gruppen sowie einer zentralen Core Unit.
Vernetzung mit der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“
Über die Grenzen der Helmholtz-Gemeinschaft hinweg wurde das Thema in der Ad-hoc-AG „Wissenschaftliche Software“ der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen vorangetrieben, in der die „Handreichung zum Umgang mit Forschungssoftware“ (2018) sowie ein Positionspapier (2020) erarbeitet wurden. Die Befassung mit dem Thema wird aktuell im Handlungsfeld „Digitale Werkzeuge – Software und Dienste“ der Schwerpunktinitiative fortgeführt.