Verantwortungsvolle Wissenschaft

Unter Berücksichtigung von Integrität, Sicherheit und gesellschaftlicher Wirkung wird verantwortungsvolle Wissenschaft betrieben. Grundlage dafür ist das Einhalten von guter wissenschaftlicher Praxis.

Wissenschaftliche Integrität und Reproduzierbarkeit

Reproduzierbarkeit ist ein zentraler Bestandteil der Diskussion zu Open Science. Sie fördert die wissenschaftliche Integrität und stärkt das gesellschaftliche Vertrauen in wissenschaftliche Ergebnisse.

In regelmäßigen Abständen organisiert das Helmholtz Open Science Office mit Partner:innen, wie der Helmholtz Information & Data Science Academy (HIDA) Veranstaltungen zum Thema, um den Austausch bei Helmholtz zu fördern:

Das Helmholtz Open Science Office ist Gründungsmitglied im German Reproducibility Network (GRN), das 2021 von acht Open-Science-Akteuren gegründet wurde. Das fachübergreifende Konsortium widmet sich der Förderung von reproduzierbarer und robuster Forschung auf nationaler Ebene. 

Eng mit dem Thema Reproduzierbarkeit verbunden sind der Umgang mit Forschungsdaten und Forschungssoftware, aber auch die Auswahl geeigneter wissenschaftlicher Methoden. Hier generiert der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zukünftig zusätzliche Chancen und Herausforderungen. 

Im Oktober 2024 fand dazu der Workshop „Research Ethics in the Age of AI: Embracing Openness as a Path Forward“ statt, der in Kooperation zwischen dem Helmholtz Open Science Office und HIDA organisiert wurde. Beim Workshop kamen Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um die ethischen Herausforderungen und Chancen generativer KI in der Forschung zu diskutieren.

Digitale Souveränität und Forschungssicherheit

Vor dem Hintergrund der sich stetig wandelnden geopolitischen Lage gewinnen Themen wie digitale Souveränität und Forschungssicherheit zunehmend an Bedeutung. Das Helmholtz Open Science Office engagiert sich hierzu unter anderem im Allianz-Schwerpunkt „Digitalität in der Wissenschaft“ und arbeitet eng mit den Plattformen des Helmholtz Data and Information Science (HIDS) Frameworks zusammen. 

Im Dezember 2024 veröffentlichte das OS Office einen Kommentar zum Spannungsverhältnis zwischen Open Science und Forschungssicherheit. Darin wird deutlich gemacht, dass der offene Austausch von Wissen weiterhin zentral für wissenschaftlichen Fortschritt bleibt – auch bei steigenden Sicherheitsanforderungen.


Im Rahmen des Helmholtz-Dialogs mit der Chinese Academy of Science (CAS) wurden drei Arbeitsgruppen eingerichtet, eine davon zum Thema „Open Science in Collaborative Research“. Zwei Mitarbeitende des OS Office nahmen an dieser Arbeitsgruppe teil und besuchten im Juli 2024 als Teil einer Helmholtz-Delegation die Academy.

Transfer bei Helmholtz

Open Science, Technologietransfer und Wissenstransfer sind zentrale Handlungsstränge bei Helmholtz (siehe Helmholtz Transferstrategie), die sich in vielerlei Hinsicht gut ergänzen. Besonders wichtige Schnittmengen lassen sich vor dem Hintergrund der digitalen Transformation erkennen: Open Science als Standard für das wissenschaftliche Arbeiten schafft Grundlagen für erfolgreichen Transfer. 

Das Helmholtz Open Science Office unterstützt diesen Austausch und hat dazu 2022 ein Forum mit Expert:innen aus Helmholtz organisiert.

Citizen Science

Mit dem Begriff Citizen Science werden alle Formen der Interaktion zwischen Gesellschaft und Wissenschaft bezeichnet, bei denen sich Menschen unabhängig von ihrer beruflichen Tätigkeit aktiv an wissenschaftlichen Projekten beteiligen. Diese Mitwirkung kann von kurzer Dauer sein, z. B. durch einmaliges Teilen von Informationen über eine Beobachtung, aber auch zu einem langfristigen Engagement führen.

Citizen Science wird in Deutschland von der Wissenschaft und den Forschungsförderorganisationen als wichtiges Handlungsfeld anerkannt, das die Kompetenzen von Bürgerwissenschaftler:innen für die Wissenschaft erschließt und die Wissenschaft stärker mit der Gesellschaft verbindet. In diesem Sinne empfiehlt auch die OECD ihren Mitgliedstaaten die Förderung von Citizen Science. Helmholtz-Wissenschaftler:innen waren federführend an der Erstellung des Weißbuchs - Citizen Science Strategie 2030 für Deutschland beteiligt und sind in einer Vielzahl von Citizen-Science-Projekten aktiv.

Nachhaltigkeit bei Helmholtz

Open Science und Nachhaltigkeit sind eng verknüpfte Arbeitsfelder bei Helmholtz. Kooperationen bieten hier eine hervorragende Basis für die Schaffung einer transparenten, zugänglichen und nachhaltigen Wissenslandschaft.

Der LeNa-Leitfaden ist die Grundlage für das Nachhaltigkeitsverständnis von Helmholtz. Das dort formulierte Handlungsfeld Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung bietet klare Bezüge zu den Beiträgen, die Open Science für die wissenschaftliche Integrität leistet. Die Helmholtz Open Science Policy bezieht sich auf die UNESCO Recommendation on Open Science, die das Ziel formuliert, eine transparente, zugängliche und nachhaltige Wissenslandschaft zu schaffen. In dieser können wissenschaftliche Erkenntnisse und Ressourcen frei geteilt und genutzt werden, um die Lösung globaler Herausforderungen anzugehen. Die Kooperation mit dem Arbeitskreis „Forum Nachhaltigkeit“ bietet hier eine hervorragende Basis.