Geschichte des Helmholtz Open Science Office
Seit 2005 gestaltet das Helmholtz Open Science Office den Kulturwandel hin zu Open Science in der Helmholtz-Gemeinschaft, sowie auf nationaler und internationaler Ebene aktiv mit.
Die Helmholtz-Gemeinschaft ist Deutschlands größte Forschungsorganisation und befasst sich mit einigen der drängendsten Herausforderungen für Wissenschaft, Gesellschaft und Industrie. Mit 18 rechtlich unabhängigen Zentren und mehr als 100 nationalen und internationalen Standorten betreibt Helmholtz bahnbrechende Forschung in einem breiten Spektrum von Bereichen, darunter Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Ingenieurwissenschaften.
Das OS Office ist dafür verantwortlich, eigene Schwerpunkte im Einklang mit der Helmholtz-Mission und den Interessen der Helmholtz-Zentren zu entwickeln. Nach der Evaluierung 2019 wurde das Office damit beauftragt, als Botschafter der Helmholtz-Gemeinschaft gegenüber nationalen und internationalen Open-Science-Communities zu fungieren. Um seine Positionen und Aktivitäten aufeinander abzustimmen, pflegt das OS Office enge Beziehungen zu relevanten Interessengruppen innerhalb der Helmholtz-Geschäftsstelle in Berlin und den verschiedenen Helmholtz-Zentren, geleitet von dem Motto 'Advancing Open Science at Helmholtz and beyond'. Da die dezentrale Struktur von Helmholtz eine Zugehörigkeit zu einem bestimmten Zentrum erfordert, ist das Helmholtz Open Science Office rechtlich und administrativ beim GFZ Helmholtz-Zentrum für Geowissenschaften in Potsdam angesiedelt.
Meilensteine des Helmholtz Open Science Office
Die Anfänge: Das Bekenntnis zu Open Science (2003–2013)
In diesem Zusammenhang spielt Open Science eine immer wichtigere Rolle, um sicherzustellen, dass die Helmholtz-Forschung robust, wirkungsvoll und vertrauenswürdig ist. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat dies frühzeitig erkannt und sich bereits 2003 öffentlich zu Open Science bekannt, als sie zu den ersten Unterzeichnern der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen gehörte. Im Jahr 2004 beschloss die Mitgliederversammlung der Helmholtz-Gemeinschaft, die Erklärung umzusetzen, indem sie Forschende dazu ermutigte, im Open Access zu veröffentlichen, und sicherstellte, dass solche Veröffentlichungen den gleichen Stellenwert wie traditionelle Veröffentlichungen erhalten.
Im Jahr 2005 nahm diese Vision mit dem Start des Helmholtz Open Access Project Gestalt an, das von Hans Pfeiffenberger (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung) und Roland Bertelmann (GFZ Helmholtz-Zentrum für Geowissenschaften) geleitet wurde. In seinem grundlegenden Strategiepapier „Implementing Open Access to Publications and Data from the Helmholtz Association” skizzierte das Projekt vier Schwerpunktbereiche:
- Bewusstsein, Best Practices und Nachhaltigkeit,
- Sekundäre Veröffentlichung (Postprints) nach traditioneller Begutachtung,
- Primäre Veröffentlichung nach Open-Access-Prinzipien und
- Offene Veröffentlichung von Mess- und Modelldaten.
Konsolidierung und Policy-Arbeit (2014–2019)
Eine neue Phase begann im Jahr 2014, als das Projekt als Helmholtz Open Access Koordinationsbüro fester in der Helmholtz-Gemeinschaft verankert wurde. Ein wichtiger Meilenstein war das Jahr 2016, als die Helmholtz-Mitgliederversammlung eine formelle Richtlinie zum Open Access Publizieren verabschiedete, die einen Rahmen für eine koordinierte Umstellung auf Open Access in allen Helmholtz-Zentren schuf. Darüber hinaus wurden Empfehlungen für offene Forschungsdaten und offene Forschungssoftware entwickelt, um die Open-Science-Entwicklungen in diesen Bereichen in der Helmholtz-Gemeinschaft zu steuern.
Mandatierung und strategische Ausrichtung (ab 2019)
Nach einer positiven externen Evaluation im Jahr 2019 erweiterte das Office seine Aktivitäten und nahm seinen heutigen Namen an: Helmholtz Open Science Office. Ab 2021 wurden die Aktivitäten des OS Office über die drei klassischen Open-Science-Themen (Open Access, offene Forschungsdaten und offene Forschungssoftware) hinaus auf weitere Aspekte ausgeweitet, die zur Unterstützung des kulturellen Wandels hin zu Open Science erforderlich sind. In dieser Phase beteiligte sich das Office auch zunehmend an strategischen, von Dritten finanzierten Projekten und übernahm eine zentrale Rolle in nationalen und internationalen Initiativen, die sich mit Open Science und der Digitalisierung in der Wissenschaft befassen.
Jüngste Entwicklungen und Ausblick (ab 2022)
Im Jahr 2022 zog das Helmholtz Open Science Office vom Hauptcampus des GFZ an seinen heutigen Standort in der Helmholtzstraße in Potsdam um und professionalisierte seine Arbeit und Aktivitäten innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft und darüber hinaus weiter. Aufbauend auf Pilot-Basisindikatoren entwickelte das OS Office in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Open Science im Jahr 2023 das erste Konzept für Qualitätsindikatoren für Forschungsdaten- und Software-Publikationen und verankerte damit weitere Facetten von Open Science in der Infrastrukturlandschaft der Gemeinschaft. Nach dem Ausscheiden von Roland Bertelmann übernahm Dr. Mathijs Vleugel im September 2024 die Leitung des Helmholtz Open Science Office und erweiterte die Themenbereiche des Office mit einem stärkeren Fokus auf die Anerkennung und Anreize, die notwendig sind, um den kulturellen Wandel hin zu Open Science zu unterstützen.