Diamond Open Access
Diamond Open Access bezeichnet Publikationsmodelle, bei denen weder für das Lesen noch für das Publizieren Gebühren anfallen. Die Publikationsinfrastrukturen sind häufig von öffentlichen Institutionen getragen und wissenschaftsgeleitet.
Quelle: basierend auf Oberländer, A. (2020). Open Access – Es ist nicht alles Gold, was glänzt. In: Open Science. Von Daten zu Publikationen. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.4018594 (CC BY 4.0 International)
Diamond Open Access und wissenschaftsgeleitetes Publizieren
Publikationsmodelle, bei denen weder für das Lesen noch für das Publizieren Gebühren erhoben werden, werden als Diamond Open Access bezeichnet. Da hier die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Publikationen im Vordergrund steht, handelt es sich bei Diamond Open Access streng genommen um eine spezifische Ausprägung des goldenen Weg des Open Access.
Diamond Open Access rückt darüber hinaus auch die Frage der Autonomie der Wissenschaft in den Fokus. So ist Diamond Open Access in der Praxis häufig mit dem Anspruch und dem Ziel verbunden, dass das Publizieren und die Publikationsorgane in den Händen der Wissenschaft liegen. Im Kern meint dies, dass die Publikationsprozesse, -entscheidungen und -inhalte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kontrolliert und geleitet und die zugrundeliegenden Publikationsinfrastrukturen von öffentlich finanzierten Wissenschaftlichsinstitutionen getragen werden. Bei vielen Diamond-Open-Access-Publikationsmodellen ist dies der Fall. Allerdings bestehen auch Publikationsmodelle und Publikationsorgane ohne Gebühren für das Lesen und Publizieren, die auf anderen Geschäfts- und Finanzierungsmodellen basieren und von markt- und profitorientierte Akteuren, beispielsweise traditionellen kommerziellen Verlagen, getragen werden. Über die Minimaldefinition der Freiheit von Gebühren für das Lesen und Publizieren hinaus besteht für den Begriff Diamond Open Access aus diesem Grund keine einheitliche Definition, sondern es bestehen unterschiedlichen Lesarten insbesondere hinsichtlich der Aspekte der Finanzierung und Profitorientierung sowie der Eigentümerschaft.
Auch beim wissenschaftsgeleiteten Publizieren gibt es verschiedene konzeptuelle Verständnisse, die unterschiedliche Organisationsstrukturen und Ansprüche betonen, üblicherweise unter Bezeichnungen wie „scholar-led“ , „community-driven“ oder „academic-owned“. Gemein ist diesen unterschiedlichen Ausprägungen und Schwerpunktsetzungen der Fokus auf ein vornehmlich von Akteuren aus der Wissenschaft organisiertes und kontrolliertes wissenschaftliches Publikationssystem. Üblicherwiese geht dies mit dem Ziel der Unabhängigkeit von profitorientierten kommerziellen Publikationslogiken und Publikationsakteuren einher – und damit letztendlich auch dem Ziel der Autonomie der Wissenschaft beim Publizieren.
Diamond Open Access bei Helmholtz
Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft bestehen verschiedene Aktivitäten im Bereich Diamond Open Access. Diese gehen in der Regel mit der Förderung von wissenschaftsgeleiteten Publikationsmodellen und öffentlich finanzierten Publikationsinfrastrukturen einher.
Diamond Open Access über Helmholtz hinaus
Viele weitere Aktivitäten und Projekte im Bereich Diamond Open Access sind für die Entwicklungen und die Mitglieder in der Helmholtz-Gemeinschaft relevant.